Mir ist das Lachen vergangen. Letztens habe ich euch berichtet, wie ich einen Hütchenspieler verarschen wollte. Das hat natürlich überhaupt nicht geklappt.
Es war so:
Als ich meine Kollegen fragte, wer mir denn beim Hütchenspieler-Betrügen helfen wolle, wollte überhaupt keiner mitmachen. Sie fanden meine Idee absurd. Ich solle den Scheiß lassen. Sie hätten mich gewarnt und Sie würden mir dann auch nicht aus der Patsche helfen. Aber ich ließ mich nicht entmutigen und zog los. Wo sonst kann man denn so schnell und einfach Geld verdienen? Und die Hütchenspieler haben es auch mal verdient betrogen zu werden. Das machen die ja selbst den ganzen Tag. So wissen die mal, wie das ist.
Von weitem beobachtete ich den Ort, an dem der Hütchenspieler sein Unwesen trieb. Ich war guter Dinge, aber auch etwas aufgeregt. Als Kugeln, die ich dem Bösewicht mitten im Spiel unterjubeln könnte, hatte ich mir ein paar Erbsen eingesteckt.
Nun gings los. Ich begrüßte den Abzocker mit einem freundlichen „Halli Hallo! Na wie geht’s? Alles klar, Herr Kommissar?“. Der ließ sich aber von meinen Sprüchen überhaupt nicht beeindrucken. Der scheint ja ganz schön abgebrüht zu sein.
Nun musste ich den Spieler ablenken, so dass ich meine zweite Kugel ins Spiel bringen kann. Als Gesprächsthema wählte ich: „Die elypsoide Dreiecksfunktion zum Runden von Pi in der Finanzmathematik“. Leider wusste ich aber nicht mehr, ob man da die Langtaniden quadrieren oder integrieren muss. Das hat, im Nachhinein betrachtet, den Hütchenspieler bestimmt auf meine böswilligen Absichten aufmerksam gemacht.
Jetzt war der entscheidende Augenblick gekommen: Der Hütchenspieler fuchtelte wie wild mit seinen 3 Schalen und der grünen Kugel herum. Ich holte meine Kugel aus der Tasche und schmiss sie ganz schnell unter die linke Schale. Als der Typ aber plötzlich eine zusätzliche Kugel vor sich hatte, die offensichtlich nicht zum Spiel gehörte, hielt er plötzlich inne. Er nahm seine Sonnenbrille ab und sah mich sehr böse an. Mit „sehr böse“ meine ich richtig böse, fast schon aggressiv böse.
Dann pfiff er drei mal ganz laut und plötzlich standen ein paar Schläger vor mir. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern….
Schnell baute ich meine gute, kompakte 8mm Filmkamera auf und dann ging es auch schon zur Sache. Ich habe das Video natürlich digital nachbearbeitet, denn ich muss ja unter allen Umständen anonym bleiben und außerdem, wenn mein Traumkörper da zu sehen wäre, würde sich überhaupt niemand mehr Gina Lisa anschauen wollen. Deshalb habe ich mich digital viel älter und hässlicher gemacht.
